Aggression im Straßenverkehr
Wer hat es nicht schon erlebt – Autofahrer drängeln, betätigen die Lichthupe, schneiden beim Überholen oder verhalten sich einfach egoistisch im Straßenverkehr.
„Vor einiger Zeit hat mir jemand die Vorfahrt genommen. Ich hupte, weil dieses Auto fast in mein Auto gefahren wäre. Ich habe mich erschrocken und wollte ihn auf die aktuelle Situation aufmerksam machen. Mein Hupsignal hat der andere Autofahrer jedoch als Aufforderung gesehen, wild zu gestikulieren und den gern genutzten Mittelfinger zu benutzen. Das ganze wiederrum hat mich so wütend gemacht, dass ich ebenfalls anfing den Autofahrer zu beschimpfen.
Ich wollte die Situation nicht weiter eskalieren lassen und bin weitergefahren. Das andere Auto ist mir gefolgt und der Autofahrer stand an der nächsten Ampel in der roten Phase an meinem Fenster und wollte weiter diskutieren. Er beschimpfte mich, fühlte sich im Recht und drohte mit der Polizei.
Das Ganze ereignete sich vielleicht innerhalb von 5 – 10 Minuten. Das Geschehene hat mich den ganzen Tag begleitet und dementsprechend habe ich mich gefühlt.
Und das war eine vergleichsweise glimpfliche Situation. Wir waren in einem verkehrsberuhigten Bereich. Wenn man sich nun vorstellt, das ganze wäre an einer Hauptstraße passiert, sähe die Sachlage ganz anders aus.“ – Erfahrungsbericht eines Kunden.
Wie kommt es zum aggressiven Verhalten im Straßenverkehr?
Ein entscheidender Punkt ist die Anonymität im Straßenverkehr. Man fühlt sich unantastbar und durch das Auto gut geschützt. Damit ist die Hemmschwelle niedriger und man fühlt sich für die mitfahrenden Autofahrer weniger verantwortlich. Dadurch entstehen riskante Fahrmanöver, die wiederum aggressive Reaktionen auslösen können. Das oben beschriebene Szenario ist ein perfektes Beispiel für niedrige Hemmschwellen durch Distanz und Anonymität.
In der heutigen Zeit spielt auch der Zeitdruck eine immer größere Rolle. Man hat Termine, muss schnell an einem Ort sein und die Straßen sind überfüllt. Dadurch erhöht sich der Stresspegel und die Toleranz anderen Autofahrern gegenüber sinkt.
Hinzu kommt die persönliche Einstellung bzw. der Charakter. Impulsives Verhalten oder leichte Reizbarkeit potenzieren sich oftmals im Straßenverkehr. Gerade auf viel befahrenen Straßen kann es schnell mit den oben genannten Auslösern zu aggressiven Verhalten kommen. Nicht selten kommt es bei aggressiven Fahrverhalten zu Unfällen mit leichten oder schweren Verletzungen, im schlimmsten Fall mit Todesfolge.
Schnell kann das auch den Verlust des Führerscheines bedeuten. Wenn der Führerschein erst einmal entzogen wurde, kommt oft die Aufforderung zu einer MPU (Medizinisch psychologischen Untersuchung).
Was kann man tun, um genau solchen Situationen nicht entstehen zu lassen?
Nehmen Sie Rücksicht auf andere Autofahrer, entwickeln Sie Empathie für Mitverkehrsteilnehmer und fahren Sie vorausschauend. Halten Sie sich an die Verkehrsregeln und vor allem, halten Sie genug Abstand zu anderen Autos. Ein paar Meter können in brenzligen Situationen Gold wert sein.
Wenn all´ dies nicht hilft, arbeiten Sie an den Gründen Ihrer Aggressivität. Hierfür bieten wir das Anti-Aggressionstraining an. Rufen Sie uns gerne an.